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Holduderadiooo! Jetzt wird gejodelt!

WIE ALLES BEGANN

Ein Bericht von Laura Moser, Mentorin Openki-Jodelgruppe

Alles begann damit, dass ich diesen Sommer aushilfsweise den Openki-Kurs «Ich kann nicht singen!» leiten durfte. Dann folgte eins dem andern und ich landete im Openki-Jodelkurs. Dieser Kurs wurde vor acht Jahren in den Anfängen von Openki als einer der ersten Beispielkurse erstellt und hatte seither 14 Interessierte Jodler*innen gefunden, aber noch niemand, die es ihnen beibringen konnte. Er hat also, wie viele andere Vorschläge vor sich hin geschlummert. Der Wunsch, anderen Menschen das Jodeln näherzubringen, ihre eigene Stimme zu erforschen und von einer anderen Seite kennenzulernen, existierte schon lange. Das schien ganz gut zusammenzupassen!

Meine Leidenschaft und Faszination fürs Jodeln habe ich vor einigen Jahren entdeckt. Ich weiss gar nicht mehr genau wie. Doch langsam aber sicher «nahm es mir den Ärmel rein» und ich besuchte verschiedene Kurse bei inspirierenden Singenden wie Nadja Räss, Bernhard Betschart, Christian Zehnder und Natalie Huber und dröhnte mir die volle Ladung Schweizer Volksmusik rein, die ich haufenweise in CD-Form von der Bibliothek heimschleppte. Inzwischen bin ich auch der jodelnde Teil eines Trios mit Gitarre/Kontrabass und Altsaxophon, in dem wir Alt(un)bekanntes aus der Schweizer Folklore enthüllen und frisch auftischen. Durchs Jodeln bin ich auch zum Obertonsingen gekommen und singe im Obertonchor Partial sowie in weiteren Projekt Ensembles. Seit meiner Zeit als Rhythmik-Studentin an der ZHdK sammle ich ebenfalls Erfahrung im Jazz Kontext. Ich liebe es, neue Seiten meiner Stimme zu entdecken und fast noch mehr, andere Leute dabei zu unterstützen, ihre eigene Stimme zu erforschen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

OPENKI JODELKURS

Der Openki-Jodelkurs ist grundsätzlich so aufgebaut, dass jede Jodelstunde in sich abgeschlossen ist. So ist es auch möglich, nur einmal oder unregelmässig mitzusingen. Natürlich repetieren wir aber auch Stücke, damit wir sie auch eine Weile geniessen und weiter daran feilen können. Es ist total spannend zu sehen, was alles in 90 Minuten jodeln möglich ist! Am Anfang wärmen wir uns immer ein, damit unser Körper und unsere Stimme in Schwung kommen! Danach widmen wir uns der Jodeltechnik und unserem Sound und schliesslich erarbeiten wir schrittweise ein neues Stück.

Ich habe gemerkt, dass Jodeln für ganz verschiedene Menschen interessant sein kann, unabhängig von Stimmerfahrung oder Herkunft. Jodeln eignet sich extrem, um die eigene Stimme zu entdecken, mit den verschiedenen Registern vertrauter zu werden und an der eigenen Ausdruckskraft zu arbeiten. Es ist auch für Leute zugänglich, die nicht Deutsch sprechen, da im Naturjodel kein Text, sondern nur bestimmte Silben gesungen werden. Mir ist wichtig, dass wir beim Jodeln das gemeinsame Singen geniessen können und nicht an den Noten kleben. Darum werden die Melodien mündlich übers Gehör vermittelt, wie es im Volksmusik-Kontext oft üblich ist. Obendrein lernen wir ganz nebenbei noch die Schweizer Musiktradition, -geografie und -geschichte besser kennen. Und mal ehrlich, wie cool ist es eigentlich, auf Reisen zu gehen anderen etwas vorjodeln zu können?

Komm vorbei, wenn du Lust hast, mitzujuuzen! Zusammen ist es am schönsten 🙂

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